Nahr- und schmackhaftes Mehl vom Baum
Gebraten bzw. geröstet sind sie natürlich der Klassiker und eine Delikatesse.
Aber Maroni- oder Kastanienmehl von Castanea sativa ist auch etwas besonderes. Diese wichtige Lebensmittelquelle in Italien aus vergangenen Zeiten sollten wir wieder auf den Tisch bringen.
Also:
Sind sie mal geschält, die Maroni, gehts relativ geschwind. Aber bis dahin ist es ein bisschen mühsam. Am besten funktionierts, wenn die Maroni schon ein bisschen abgelegen sind. Verwende ein kleines, scharfes, handliches Messer und versuch, deine eigene Technik zu finden. Jeder tut sich ein bisschen anders leichter. Ich fang vom Zipfel an und zieh die Schale so gut es geht runter. Den braunen, inneren "Pelz" versuch ich auch noch möglichst zu entfernen. Er schmeckt etwas bitter.
Die Kastanien werden geschält, zerkleinert, getrocknet und dann vermahlen.
Mahlen
Zum Mahlen der getrockneten Kastanien könnt Ihr eine Getreidemühle oder einen entsprechend starken Mixer verwenden. Je nachdem wie stark und fein Euer Gerät mahlen kann, sollten die Maroni vorzerkleinert werden.
Ich mixe meistens ein kleines Granulat, lasse dieses trocknen und mahle dann mit der Getreidemühle.
Die Kastanien müssen nicht zwingend zu einem Granulat vorzerkleinert werden. Wenn Ihr sie mit einem Messer etwas zerkleinert, damit sie gut trocknen können, und ihr eine starke Getreidemühle oder Mixer habt, spart ihr Euch den Schritt des Granulates.
Verwendung
Es gibt italienische Kuchenrezepte wie Castagnaccio, das rein aus Kastanienmehl besteht. Es ist auf jedenfall einen Versuch wert. Im Internet gibt es verschiedenste Rezepte. Sucht Euch eines aus.
Ihr könnt aber auch in jedem Kuchen oder Brotrezept, das ihr gerne backt, zumindest einen kleinen Teil (ca. 20 %) des Mehles mit Kastanienmehl ersetzen. Probiert es aus, und erzählt mir darüber, ich freu mich über Berichte!
Hier eins meiner Lieblingsrezepte für Euch:
Steirischer Apfelkuchen mit Kastanienmehl
200 g Weizenmehl
80 g Kastanienmehl
140 g Butter
70 g Zucker
3 Eidotter
5 EL Schlagobers
etwas Salz, Vanillezucker, Zitronenschale, Rum.
Einen Mürbteig herstellen (Zucker, Mehl und kleinwürfelige kalte Butter zwischen den Handflächen gut verreiben). Dotter, Schlagobers, Gewürze und Rum dazugeben und rasch verkneten.
1-2 Stunden in einem kühlen Raum ziehen lassen.
2/3 des Teiges am Kuchenblech aufteilen und geriebene Äpfel auftragen. Den restlichen Teig als Gitter auf den Kuchen auftragen. Mit Ei bestreichen.
Bei 200°C bis der Kuchen goldgelb gebacken ist.
Auch hier in Carinas Blauraumküche gibts ein herbstliches Rezept, das mit Kastanienmehl abgewandelt werden kann: Zwetschkenkuchen
Im monatlichen Newsletter gibts Rezepte und Tips aus dem Garten.
Comments