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Gartenmagazin

  • AutorenbildAndrea

Dreiblättrige Zitrone

(Poncirus trifoliata)

Poncirus trifoliata
Dreiblättrige Zitrone

Ich liebe mediterrane Pflanzen, sie geben mir ein Urlaubsgefühl und irgendwie ein Gefühl der Freiheit. :-)

Zitruspflanzen hab ich allerdings keine klassischen. Für Orangen, Zitronen, Mandarinen, Limetten & Co hab ich leider nicht den optimalen Überwinterungsplatz.


Da kam mir die Dreiblättrige Zitrone - auch Bitterzitrone genannt - genau richtig. Denn sie übersteht unsere (zunehmend milderen) Winter hier ganz ohne Probleme. Sie braucht nicht mal einen geschützten Platz und schon gar keinen Winterschutz in Form von irgendwelchen Winter-Ver- und Einpackungen.

 

PONCIRUS

Früher trug sie den Namen Citrus trifoliata. Mittlerweilen gehört sie aber einer eigenen Gattung an. Sie ist also keine "echte" Zitruspflanze. Zwar eng verwand, aber nicht wirklich eine Zitrus.


Essbar ist sie auch - nur, wie der Name schon sagt, recht bitter. Und Achtung: ein übermäßiger Verzehr kann Durchfall verursachen. Die Früchte in Form von Saft oder Schale werden also eher wie ein Gewürz verwendet. In kleinen Mengen, gerade zur Geschmacksgebung.


STANDORT

Die Dreiblättrige Zitrone mags schon gern warm, hält aber einige Minusgrade aus. Sie liebt lockeren, durchlässigen Boden, kommt aber auch mit lehmigen Böden ganz gut zurecht.


WUCHS

Sie wird recht groß (bis zu 3 m) und ausladend. Das schwierige an dieser Pflanze sind die argen, langen, harten Dornen. Es ist kaum möglich, sie ordentlich zurückzuschneiden oder in Form zu schneiden. Ein Platz, wo sie sich einfach ungeniert ausbreiten kann ist daher von Vorteil. Und möglichst nicht zu knapp an einem kleinen, schmalen Weg. Das könnte lästig werden.


Die Pflanze ist also zwar sehr eigenwillig und lässt sich nicht gern angreifen, dafür sieht sie aber wirklich hübsch und attraktiv aus. Das ganze Jahr über. Sie ist nicht krankheitsanfällig, blüht im Frühling sehr reichhaltig, bekommt dann glänzendes, tiefgrünes Laub, das sich im Herbst strahlend gelb färbt.

Im Gegensatz zu den "richtigen" Zitrusfrüchten ist diese Bitterzitrone nicht immergrün. Sie wirft also ihr Laub im Winter ab um dann im Frühling, nach der Blüte frisch auszutreiben.


Auffällig ist auch die robustheit der Blüten. Die Pflanze blüht recht früh im Jahr und oft gibts zur Knospen oder Blütezeit noch Nachtfröste. Jedes mal denk ich mir, das wars wohl heuer mit Früchten, aber bald darauf sind schon die Fruchtansätze erkennbar.


Etwas Geduld wird aber benötigt, wenn ein kleiner Babystrauch der Bitterzitrone gepflanzt wird. Die ersten paar Jahre tut sich mal gar nichts. Keine Blüte und somit natürlich auch keine Früchte. Das kann schon mal 5 - 7 Jahre dauern.


 

VERMEHRUNG

2 Jahre alte Sämlinge der Bitterzitrone
Jungpflanzen Bitterzitrone

Die Dreiblättrige Zitrone ist über Stecklinge oder Samenvermehrung möglich.


Ich bevorzuge die Aussaat. Die kleinen Pflänzchen wachsen relativ langsam. Sie dürfen bei mir 2 Winter lang im Topf bleiben, bevor sie auf den Pflanzenmarkt bzw. ins Beet ziehen.

Sie überwintern dabei im Freien bzw. im Folientunnel, um sie möglichst gut abzuhärten.


Im 2. Jahr bekommen sie einen Mini-Rückschnitt, damit sie beginnen etwas buschig zu wachsen.


Bitterzitronen werden aufgrund ihrer Robustheit auch gern als Veredelungsunterlage für Zitruspflanzen verwendet. Auch wird mit ihrer Hilfe durch Einkreuzung versucht, robustere Zitruspflanzen zu erhalten.





 


VERWENDUNG der Dreiblättrigen Zitrone

Saft


Werden die Früchte ausgepresst, erhalten wir einen sehr dickflüssigen, reichhaltigen Saft. Er kann zum Aromatisieren von Getränken (zb. auch alkoholische Getränke) oder Sirupe, Bowlen oder Tees verwendet werden.


Achtung: wie oben schon erwähnt, nicht unbedingt pur oder leicht gespritzt verzehren. Es kann zu Durchfall kommen.

 

Räuchern

Kleingeschnittene Schalen lassen sich gut trocknen und können so zum Räuchern verwendet werden.


Destillieren

Frische Schalenstückchen können natürlich auch in die Destille wandern.

Aber Vorsicht: die ganze Frucht ist recht harzhältig. Das kann schon zu Ablagerungen in der Destille führen, die aber mit Alkohol gut löslich sind.


 

Weitere Verwendungsmöglichkeiten

  • als Gewürz in Bitterschnäpsen

  • als Zutat für Liköre

  • als besondere Note in Sekt

  • kandierte Schalen

  • als Deko in einer Schale oder im Korb

  • sie duften auch :-)

  • Kerne als Fülle für Wärmesäckchen

  • Kerne für selbstgebastelte Babyrasseln


und was Euch noch so einfällt!



 

Im Frühling gibts den Pflanzenmarkt direkt im Garten


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