Mininüsschen mit vollem Geschmack
Im Herbst, wenn die Rotbuche (Fagus sylvatica) ihre Früchte fallen lässt, ist Bucheckerzeit. Wenn die Laubschicht am Boden etwas zur Seite geschoben wird, kommen tausende an kleinen Bucheckernüsschen zum Vorschein. Einsammeln, abschälen, rösten und essen ... etwas das einige Zeit in Anspruch nimmt, sich aber doch lohnt!
Der mit weichen Stacheln besetzte Fruchtbecher beinhaltet die kleinen Nüsschen, die von einer glänzenden, scharfkantigen, harten Schale umgeben sind. Die Fruchtbecher springen auf, fallen zu Boden und geben die Nüsschen frei.
Meistens lassen sich die Schalen mit den Fingernägeln gut entfernen. Sollte dies einmal zu schwierig ausfallen, so kann heisses Wasser helfen. Einfach das heiße Wasser über die Nüsschen gießen und diese dann abschälen.
Die Nüsse enthalten bis zu 40 % Fett, davon viele ungesättigte Fettsäuren. Auch Vitamine und wichtige Mineralstoffe wie Eisen sind enthalten. Ebenso wie leider auch ein paar Alkaloide, die als Giftstoffe für uns Menschen gelten. Diese sind wirklich nur in geringen Spuren enthalten. Ein Verzehr in üblichen Haushaltsmengen ist deshalb für gesunde Erwachsene kein Problem. Bei älteren Menschen, Kranken oder kleinen Kindern kann es schon mal zu Übelkeit oder Magenbeschwerden kommen.
Erhitzen, also Rösten, hilft dabei, die Giftstoffe aus den Nüssen zu lösen. Die Nüsschen dazu in einer Pfanne ohne Fett einige Minuten lang rösten. Dadurch löst sich meistens auch noch das dunkle, dünne Häutchen.
Verwendung
Die Nüsse können nun als Ganzes zu Müsli oder Salate verwendet werden.
Oder geschrotet, gemörsert oder vermahlen für Brot, Kekse, Kuchen oder Gebäck.
In Mürbteig verarbeitet kann das Mehl zur Hälfte mit geschroteten oder gemahlenen Nüssen ersetzt werden.
In Teigrezepten in denen gemahlene Haselnüsse oder Walnüsse enthalten sind können diese auch einfach mit den Bucheckern ausgetauscht werden.
Wie überall möchte ich Euch dazu ermutigen, einfach auszuprobieren. Nehmt Euer Lieblingskuchen-, Kekse- oder Brotrezept und ersetzt einen Teil des Mehles mit den Nüsschen.
In Brot und Gebäck können auf jedenfall auch die ganzen Nüsse eingearbeitet werden.
Bucheckerkekse
Ich liebe Mürbteig im Herbst. Apfelkuchen, Zwetschkenkuchen oder alle möglichen Arten von Keksen mit Nüssen und Früchen oder Gewürzen.
Hier hab ich im Rezept meiner Lieblings-Mürbteigkekse das Mehl zur Hälfte mit gemörserten Bucheckern ersetzt. Auf jedes Keks kam noch ein Nüsschen drauf. Am besten schmecken die Cookies, wenn sie solange gebacken werden, bis sie eine gute braune Farbe bekommen. Nicht verbrennen! Aber etwas braun werden lassen, damit die Rösaromen schön rauskommen.
Oder probiert diesen Apfelkuchen aus.
Auch hier in Carinas Blauraumküche gibts ein herbstliches Rezept, das mit Bucheckermehl abgewandelt werden kann: Zwetschkenkuchen
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